Die
grauenvolle Geschichte:
Am Samstag Abend des 10.Sept. 2005
bekam ich einen Anruf von einem Züchterkollegen, das etwas gegen die desolaten
Zustände in der Zucht >Badyusha<
getan werden muß und auch getan wird und er zusammen mit einigen Züchtern
vor Ort fährt und sie sich dort mit dem Tierschutz treffen wollen.
Am Sonntag Abend spät bekam ich von ihm
folgende Schilderung:
Die Tiere sind sehr vernachlässigt, verwahrlost
und teilweise sehr sehr krank. In einem 2 X 3 m Außengehege sitzen 7 Katzen
ausgesperrt im eigenen Dreck, ohne Schutz vor Sonne und Regen, ohne Futter und
Wasser.
Daneben steht ein kleiner Geräteschuppen, in dem auch jede Menge
Katzen eingesperrt sind, mit dickem Vorhängeschloß, kein Fenster. Ein
Jungtier dahinter schrie erbärmlich um Hilfe.
Ein Stück der Wohnung
konnte man durch ein Fenster sehen, es machte alles einen ziemlich verwahrlosten
absolut dreckigen Eindruck, ein Kitten, schwer erkrankt, wankte auf die Scheibe
zu, war abgemagert und hatte Probleme sich auf den Beinen zu halten.
Es war keiner dort im Hause anzutreffen.
Unsere
Orchidee, die seit 1 Jahr in dieser Cattery sitzt, wurde nicht gesichtet
und ich wußte nun nicht mehr, ob sie überhaupt noch lebt.
Die Nacht
zum Montag habe ich kaum geschlafen vor Sorge um Orchidee und um die anderen Katzen,
Jungtiere und Babys.
Am
Montag 12.Sept. war folgender Stand:
Das
Veterinär sowie Ordnungsamt hatte sich eingeschaltet. Aber es ging um das
Problem, wenn die Katzen rausgeholt werden, wohin mit den vielen Katzen und den
zahlreichen sehr sehr kranken Jungtieren und Babys?
ALLE Züchter,
deren Tiere dort lebten, informierten und verständigten sich untereinander
und hielten Kontakt.
Ich selbst war in ständigem Kontakt mit Marianne
von "Zanzabou", die sofort mit mir hinfahren wollte, wenn die Meldung
kommt, das der Tierschutz tätig wird.
Auch mit Helga von "Langstteichs"
telefonierte ich seit Montag fast stündlich und wir besprachen, was wir tun
wollten, denn auch ihr Ferrari saß dort in dieser Zucht. Auch mit Yasmine
"Shaggycoon" in Luxemburg, die in dieser Cattery Einsicht hatte, befreundet
war, telefonierte ich und erfuhr über sie, das Orchidee auf jeden Fall lebte.
Erst als man dem Tierschutz versicherte, das alle Züchter sich sofort
in Bewegung setzen und ihre Tiere, egal in welchem Zustand sie sind, abholen würden
und auch die kranken Babys und Jungtiere von einer Züchterin mitgenommen
werden, wurden sie aktiv und es wurde geräumt.
Am Dienstag gegen 14 Uhr
bekam ich den Anruf des Tierschutzes. Wir sollten uns auf den Weg machen.
Es wird umgehend geräumt!
Auch Helga Teetz, mit der wir uns auf einer Autobahnraststätte
hinter dem Westhoferkreuz treffen wollten, fuhr sofort los. Marianne war schon
bei mir. Wir saßen schon seit einiger Zeit in den Startlöchern und
warteten nur auf diesen einen Anruf und so machten wir uns sofort auf den Weg.
2 Stunden der Ungewissheit lagen vor uns! Was erwartete uns? In welchem Zustand
waren unsere Tiere?
Der Tierschutz traf sich vor Ort mit Yasmine, die
aus Luxemburg kam und die alle Tiere kannte und wußte wieviel im Hause lebten
und von welchem Züchter sie waren, um schon mal vorzusortieren.
Wir
trafen gegen 17:30 Uhrnach 3 Stunden Fahrtzeit am Haus ein, kurz nachdem alle Katzen rausgeholt waren.
Zusammen gingen wir hinter das Haus und fanden die leergeräumten Gehege
und Geräteschuppen.
Ich hätte heulen können! Von dem beißenden
Gestank ganz abgesehen, ist der Dreck den wir dort sahen unbeschreiblich gewesen,
es muß für die Tiere die Hölle gewesen sein!!


Über
Handy erfuhren wir vom Tierschutz, das die Tiere schon auf Pflegestellen verteilt
waren und wir bekamen die Adresse wo unsere Orchidee zusammen mit Ferrari untergesetzt
und notversorgt war.
Als
wir eintrafen waren wir geschockt und doch erleichtert unsere Tiere, wenn auch
sehr verstört wiederzusehen und auch mit nach Hause nehmen zu können.
Orchidee machte keinen guten Eindruck, sie war dünn sehr dreckig, stank und
war ausgetrocknet und in schlechtem Allgemeinzustand. Der arme Ferrari war verstört,
zitterte am ganzen Körper, stank wie eine Pumahöhle und war verdreckt
und verknotet, sein Latz vollgesabbert, zudem war er total ausgetrocknet.
Die Dame vom Tierschutz, die bei der Räumung dabei war, erzählte uns
die ganzen Ausmaße dieser Haltung nochmal. Orchidee und Ferrari wurden zusammen
auf einen kleinen total verdreckten dunklen Speicher zwischen Gerümpel gefunden,
bei brütender Hitze ohne Wasser und Futter, ohne Tageslicht, zusammen mit
einer Kätzin die Junge hatte, die extrem krank waren.
Wir
saßen noch ca. 1 Stunde und ließen uns den ganzen Ablauf der Räumung,
sowie die Zustände vor Ort nochmals erzählen und es mußte auch
noch einiges Schriftliche geregelt werden.
Das Jungtier, das am Sonntag
in dem Schuppen so geschrien hatte, lag am Dienstag dort tot, so erfuhren wir.
Ebenso das Kitten das sich schon an dem Samstag, drei Tage vor Räumung kaum
noch auf den Beinen halten konnte war gestorben.
Gegen 18:30 machten
wir uns auf den Weg zurück, nachdem von Marianne, Helga und mir eine ordentliche Spende
an den Tierschutz übergeben wurde.
Ferrari wurde sofort in die Ahlener Tierklink gefahren
und mußte an den Tropf.
Nur
durch die Kooperation der gesamten betroffenen Züchter, die ihre Tiere umgehend
abholten, war für den Tierschutz diese schnelle Räumung überhaupt
möglich, denn wo hätten sie so viele Tiere untergebracht??
Es
wurden ca.40 erwachsene Tiere herausgeholt und auf Pflegestellen verteilt, bevor
sie von den Züchtern der jeweiligen Tiere abgeholt wurden. Sie waren in schlechtem
Ernährungszustand, verdreckt und verfilzt. Teilweise ausgetrocknet und krank.
Alle stürzten sich erstmal auf frisches Wasser, das zur Verfügung gestellt
wurde.
Auch ca.18 Jungtiere und Babys waren in schlechtem Zustand mit
dicken verwurmten Bäuchen, Durchfälle mit Wasser und Blut, entzündeten
und vereiterten Augen. Yasmine, die die Babys alle mitgenommen hatte, berichtete
uns per Handy das sie sich auf der Fahrt ständig übergaben und von Durchfall
geplagt waren.

Das ist der arme kleine Fighter,
eines der vielen Babys die dort lebten, kurz nach
der Räumung. Alle
Babys sind in der Cattery "Shaggycoon" liebevoll betreut und
rundum
tierärztlich versorgt.
Und
das ist der kleine Fighter nach einer Woche intensiver Pflege bei Yasmin in Luxemburg.
Und ich muß nicht zum erstenmal feststellen,
auch wenn es unter Züchtern manchmal nicht immer so ganz fair zugeht und
sich einige nicht immer gerade liebhaben, aber wenn solche Mißstände
öffentlich werden, ziehen alle an einen Strang und arbeiten kooperativ zusammen. Jedenfalls war es bei uns jetzt so.
Es
kamen Züchter angereist aus Luxenburg, Dänemark, Holland, aus vielen
Teilen Deutschland. Alle namhaften Züchter wo sich "Badyusha" eingekauft
hatte, holten ihre Tiere zurück
Selbst die Leute vom Tierschutz waren
doch sehr begeistert über das Engagement der Züchter.
Orchidee blieb bis zum Tode mit 15,5 Jahren bei uns und lebte hier jeden Tag in einer Verwöhnwolke

Sie hatte die 2 Jahre sehr schnell vergessen und lebte dann im hier und jetzt.
Ihre Blicke waren immer voller Dankbarkeit

